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Definition
- Duden: Einwohnerbezeichnung | [Anm.: unvollständig: Einwohnerbezeichnung zu Japan] | Duden: Japan: Inselstaat in Ostasien | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1907: Japān (hierzu Karte »Japan und Korea«), Inselreich im äußersten Osten Asiens, das Nihón, Nippón oder Dai Nippon der Japaner, im Mittelalter Zipangu genannt. Diese Namen stammen teils von der chinesischen Bezeichnung Dschipönnkwo, teils von den sinisch-japanischen Wörtern Nitus (»Sonne«) und Hon (»Ursprung, Ausgang«), also »Land des Sonnenaufgangs«, »Morgenland«, »Orient«. | Lage und Grenzen. Das japanische Reich erstreckt sich in einer langen, aus 3850 großen und kleinen Inseln und Klippen bestehenden Reihe von 21°05' nördl. Br. (Südkap von Formosa) bis 51° nördl. Br. (Schumschir, die nördlichste der Kurilen) und von 119° östl. L. (Pescadores) bis 156°36' (Schumschir). Das Reich wird begrenzt im N. durch die Kurilenstraße gegen Kamtschatka, im O. und S. durch den Stillen Ozean, im W. durch das Ochotskische und Japanische Meer und das Chinesische Ostmeer. Durch die Lapérousestraße wird J. von der Insel Sachalin, durch die Koreastraße von Korea geschieden. Die lange Inselreihe gliedert sich in fünf Gruppen: 1) Altjapan, das eigentliche J. zwischen Colnett- und Tsugarustraße, 30–411/2° nördl. Br., in ältester Zeit Oya-schima (»die großen acht Inseln«) genannt, die Inseln Hondo (Honschu), Kiusiu, Sikoku, Awaji, Sado, Okischima, Iki und Tsuschima umfassend, denen sich noch Tanegaschima und Yakuschima im S., Koshikischima, Amakusaschima und die Gotoschima (»Fünfinseln«) im W. von Kiusiu, ferner die Schichito (»Siebeninseln«) im S. von Hondo zugesellen. 2) Die Insel Jeso, von den Japanern Hokkaidô (»Nordseestraße«) genannt, nordöstlich von Hondo zwischen der Tsugarustraße und der Lapérousestraße. 3) Die Kurilen (japan. Chi-schima, »Tausendinseln«), 36 größere Inseln zwischen Jeso und Kap Lopatka. 4) Die Liukiu-Inseln (Lu-tschu, Riu-Kiu), amtlich Okinawa, zwischen der Colnettstraße und der Insel Formosa. 5) Die Insel Taiwan oder Formosa (s. d.) und die Pescadores (Hoko-Gunto, Fischerinseln). Hierzu kommen als kleinster, außerhalb jener Grenzen gelegener Besitz: 6) die Bonininseln, früher Muninto oder Muninschima (»menschenleere Inseln«), jetzt nach ihrem japanischen Entdecker Ogasawaraschima genannt, im Stillen Ozean, unter 142° östl. L. und 27–28° nördl. Br. Die größten Inseln, Hondo (224,738 qkm), Jeso (78,072 qkm), Kiusiu (40,372 qkm) und Sikoku (18,210 qkm), umfassen zusammen rund fünf Sechstel des auf 417,412 qkm berechneten Gesamtareals. [...] | Das Wachstum der Volkszahl ist bedeutend, immerhin bleibt die durchschnittliche jährliche Zunahme (0,9 Proz.) noch hinter der Preußens (1 Proz.) zurück. Gezählt wurden 31. Dez. 1898: | Von dieser Zahl der rechtlichen Bevölkerung von J. gehen ab 54,480 im Ausland befindliche Japaner, hinzu 11,589 in J. lebende Fremde, so daß die Summe 46,494,566 und mit Einschluß der Bonin- und Vulkaninseln (91 qkm) 46,499,085 erreicht. Ende 1900 lebten 12,664 Fremde in J., darunter 6901 Chinesen, 2063 Briten, 1475 Amerikaner, 554 Deutsche, 470 Franzosen, 189 Russen, 176 Portugiesen, 89 Schweizer, 71 Holländer. Von den Fremden wohnt die Hälfte in Yokohama, erhebliche Zahlen entfallen ferner auf Hiogo-Osaka, Nagasaki und Tokio. Die Zahl der Aino auf Jeso und den Kurilen betrug 17,573. Von Japanern befanden sich 1900: 123,971 (1893 erst 35,550) im Auslande, davon 90,146 in den Vereinigten Staaten und deren Kolonien, 15,829 in Korea, 8215 in England und englischen Kolonien, 3953 m Rußland und russischen Kolonien. 1899 fanden statt: 297,117 Eheschließungen, 1,371,191 Lebendgeburten, 135,666 Totgeburten (7,85 Proz. uneheliche Geburten), 927,046 andre Todesfälle; der Überschuß der Geburten betrug also 444,145. Den Ständen nach setzte sich die Bevölkerung 31. Dez. 1898 zusammen aus 4551 Kwasoku (Edle), 2,105,698 Schisoku (alte Kriegerkaste, Samurai) und 41,648,166 Hemin (übriges Volk). Hierzu kamen 53 Mitglieder der kaiserlichen Familie, Schinno (der Mikado, die Kaiserin, die Kaiserin-Mutter und der Thronfolger) und Kozoku (die übrigen Prinzen und Prinzessinnen). Die Kwasoku (»Blume der Familien«) sind entstanden aus der Vereinigung des in der Feudalzeit bestehenden Hofadels (Kuge) mit 155 Familien und des Feudaladels (Buke oder Daïmiô) mit 255 Familien. Nach der Beseitigung des Schôgunats und Feudalwesens wurden fünf Rangstufen geschaffen und in die drei letzten auch die Personen nebst Familien eingereiht, die, obgleich früher nur Samurai, sich um den Mikado und das Land seit 1868 besonders verdient gemacht hatten. Danach gab es in J. 36 Ko (11 Fürsten und 25 Marquis), 76 Haku oder Grafen, 323 Schi oder Vicomtes und 75 Dan oder Barone. Die letzten vier Rangstufen haben sich in den letzten Jahren durch weitere Ernennungen vermehrt. Die Schisoku oder Samurai teilten sich früher in mehrere Rangklassen, deren oberste die Hatamoto (»Fahnenstützen«), die Samurai des Schôguns, bildeten. Sie waren die Beamten und erblichen Krieger des Feudalherrn, zu[176] deren Stolz und Vorrechten das Schwerttragen und Bauchaufschlitzen (Harakiri) gehörten. Seit der Restauration (1868) haben sie sich vielfach den Berufsarten des Volkes zugewendet; immer aber rekrutiert sich noch heute das Kriegs- und Beamtenheer vornehmlich aus ihnen. Die Hemin zerfielen in drei Klassen: Hiyakuscho oder Bauern, Schokuin oder Handwerker und auf der untersten Stufe die Akindo oder Kaufleute, zu denen später auch die früher verachtete Klasse der Eta (Abdecker, Gerber, Lederarbeiter, Totengräber) gerechnet wurde. | Abgesehen von den Aino (s. d.) sind die heutigen Bewohner Japans ein einheitliches Volk nach Sprache, Kleidung, Sitte und Lebensweise und zwar von der Tsugarustraße bis gegen Formosa hin, hervorgegangen aus einer frühzeitigen asiatischen Einwanderung über Korea und ihrer Vermischung mit Eingebornen, die den Aino zugerechnet werden. Ob auch malaiische und polynesische Elemente hinzukamen, ist fraglich (s. Tafel »Asiatische Völker I«, Fig. 13 u. 14). Nach ihren körperlichen Eigenschaften gehören die Japaner der mongolischen Völkerfamilie an, sind von mittlerm, gedrungenem Wuchs, die Männer im Durchschnitt 158 cm, die Frauen des Volkes 145 cm, die der vornehmen Klasse 147,4 cm groß (vgl. auch Tafel »Gestalt des Menschen I«, Fig. 3). Ihre Hautfarbe ist hellgelb mit großen Abstufungen, so daß sie sich einerseits der europäischen nähert, anderseits der tiefgelben oder hellbraunen der Chinesen und Malaien. Das Haar ist schwarz und schlicht, auf dem Kopf dicht und kräftig, schwach und dünn an andern Körperteilen. Doch gibt es einzelne Japaner mit schönem Vollbart. Auf die Pflege des Kopfhaares hat der Japaner, im Gegensatz zum Aino, immer viel Sorgfalt verwendet. In der Neuzeit breitet sich die westeuropäische Haartracht immer mehr aus. Im Vergleich zum Europäer und zu seinem Gesamtwuchs erscheint der Kopf des Japaners groß, zum brachykephalen Typus geneigt. Augen und Nase zeigen ganz den mongolischen Charakter. Jene sind geschlitzt und schiefgestellt, die Nase ist in der Regel breit und flach, doch findet man auch hier Annäherungen an den kaukasischen Typus. Vgl. auch Tafel »Tätowierung«, Fig. 7. [...] | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 174-194. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006837522
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