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bremer  

Definition

  • bdk: Bremen, die Bremer betreffend; von den Bremern stammend, zu ihnen gehörend; in Bremen gelegen] | Duden: Bremen: Stadt und deutsches Bundesland | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1905: Bremen, seit 1815 deutscher Freistaat mit dem amtlichen Titel »Freie Hansestadt B.«, ein Glied des Deutschen Reiches, dessen Gebiet (256,69 qkm) aus drei getrennt liegenden, an Größe sehr ungleichen Teilen besteht (s. die Karte bei S. 378). Der Hauptbestandteil mit der Stadt B. liegt zwischen 53°1'–53°10' nördl. Br. und 8°38'–8°59' östl. L. v. Gr. und zu beiden Seiten der untern Weser, 74 km vom Meer entfernt, und wird von der preußischen Provinz Hannover und von dem Herzogtum Oldenburg begrenzt. Dicht an der Nordgrenze des Gebietes, aber getrennt davon, liegt am rechten Ufer des Stromes die Stadt Vegesack (s.d.) und weiter nördlich, 55 km von der Stadt B., der dritte Landesteil von 292 Hektar Größe mit der Hafenstadt Bremerhaven (s.d.), am Einfluß der Geeste in die Weser. – Das Bremer Gebiet besteht auf beiden Seiten des Weserstromes aus Flachland, in das nur der Ausläufer einer Dünenkette (bis zu 10 m Höhe) am rechten Ufer eine geringe Abwechselung bringt. Die Weser durchzieht dasselbe bis an den Vegesacker Hafen etwa 25 km weit in vorwiegend nordwestlicher Richtung. Da fast die Hälfte des Gebietes noch unter den Nullpunkt des Bremer Pegels hinabsinkt, so sind die Weser und deren Nebenflüsse, Wümme und Ochtum, mit Deichen in einer Länge von etwa 100 km eingefaßt. Zur Entwässerung dient ein künstliches System von Gräben und Sielen und eine Dampfentwässerungsanlage. Der Boden ist teils sandige, arme Vorgeeft, teils fruchtbare lehmige Flußmarsch. Vom Gesamtflächenraum des Staatsgebiets (25,669 Hektar) kamen 1900: 6750 Hektar auf Acker- und Gartenland, 8303 Hektar auf Wiesen, 5979 Hektar auf Weiden, 48 Hektar auf Holzungen. Von dem ertragsfähigen Lande waren also 32,2 Proz. Fruchtland und 67,8 Proz. Grasland. Daher nimmt die Viehzucht, namentlich die Rindviehzucht, eine hervorragende Stelle im Landwirtschaftsbetrieb ein. Nach der Zählung von 1900 betrug der Viehstand: 6528 Pferde, 16,060 Stück Rindvieh, 679 Schafe, 16,062 Schweine, 4819 Ziegen, 783 Bienenstöcke. Das Klima ist mild, aber überwiegend feucht und regnerisch (jährl. Niederschlagsmenge 695 mm); die mittlere Jahrestemperatur beträgt 8,7°, die des Sommers 17,5°, die des Winters 0,1°. | Die Bevölkerung des Gebietes von B. betrug nach der Volkszählung vom 1. Dez. 1900: 224,882 Seelen (111,014 männlichen, 113,868 weiblichen Geschlechts) und hat seit 1895 um 28,476 (14,5 Proz.) zugenommen. Von jener Einwohnerzahl kamen 1900 auf die Stadt B. 163,297 (seit dem Anschluß einiger Landgemeinden 186,822), auf Vegesack 3943, auf Bremerhaven 20,315 und auf das Landgebiet 37,327. Auf 1000 Einw. kommen jährlich 33 Geburten und 17,7 Sterbefälle. Von der Bevölkerung, die zum niedersächsischen Stamm gehört und im Verkehr des täglichen Lebens noch viel die plattdeutsche Mundart spricht, sind etwa zwei Drittel Staatsangehörige, etwa ein Drittel aus andern deutschen Staaten (am meisten aus Hannover und Oldenburg) und 2,2 Proz. Reichsausländer. Nach dem Beruf gehörten 1895: 7,3 Proz. der Land- und Forstwirtschaft, 31,2 Proz. dem Handel und Verkehr, 50,6 Proz. der Industrie an. Dem religiösen Bekenntnis nach ist die Bevölkerung ausgeprägt evangelisch (92,9 Proz., und zwar 62 Proz. lutherisch, 28,25 Proz. reformiert, der Rest evangelisch); 5,9 Proz. (13,506) kommen auf die Katholiken und nur 0,63 Proz. (1409) auf die Israeliten. Sämtliche Kirchengemeinden haben Presbyterialverfassung. Die Rechte des summus episcopus ruhen beim Senat. Die katholische Kirche steht unter dem Bischof von Osnabrück als apostolischem Provikar der nordischen Mission. [...] | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 377-378. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006366295

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