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Photograph  

Definition

  • Duden: Fotograf: jemand, der Fotografien herstellt (Berufsbezeichnung) | Duden: Fotografie: 1. a. [Verfahren zur] Herstellung dauerhafter, durch elektromagnetische Strahlen oder Licht erzeugter Bilder | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1908: Photographie (griech., »Lichtbild, Lichtbildnerei«; hierzu Tafel »Photographische Apparate I-IV«), die Kunst, die Veränderung chemischer Präparate unter dem Einfluß des Lichtes zur Herstellung von Bildern zu benutzen. Ihre einfachste Form ist das Lichtpausverfahren (s. d.) zum Kopieren von Zeichnungen. Man übt es aus, indem man ein Stück lichtempfindliches, etwa mit Chlorsilber getränktes Papier unter der zu kopierenden Zeichnung dem Licht aussetzt. Letzteres durchdringt alle durchscheinenden Stellen der Zeichnung und färbt das darunter befindliche lichtempfindliche Papier. Die schwarzen Striche der Zeichnung aber halten das Licht zurück, und unter ihnen bleibt das Papier weiß; so erhält man eine Kopie in weißen Linien auf dunkelm Grunde, die durch Behandeln mit einer Lösung von unterschwefligsaurem Natron, die das unverändert gebliebene Chlorsilber löst, fixiert wird. Die durch das Licht hergestellte Kopie, in der Licht und Schatten umgekehrt wie im Original erscheinen (das Negativ), legt man wiederum auf ein Stück lichtempfindlichen Papiers und erhält nun eine positive Kopie, die mit dem Original übereinstimmt. Dieser Prozeß gestattet nur das Kopieren ebener Zeichnungen. Um körperliche Gegenstände mit Hilfe des Lichtes bildlich darzustellen, entwirft man von ihnen zuerst ein ebenes Bild mit Hilfe der Camera obscura, d.h. eines Kastens, dessen Rückwand eine matte Glas- oder Zelluloidscheibe (Visierscheibe) trägt, und in dessen Vorderwand eine Sammellinse (Objektiv) eingesetzt ist. Diese entwirft von den vor ihr befindlichen Gegenständen ein verkehrtes Bild auf der matten Scheibe. Durch Einschieben oder Ausziehen der beweglichen Rückwand der Kamera »stellt man das Bild scharf ein«. Je näher der Gegenstand der Linse, desto größer wird das Bild, je weiter, desto kleiner; außerdem hängt die Größe des Bildes noch von der Brennweite der Linse ab: je größer diese, desto größer ist das Bild. Zur Reproduktion des relativ lichtschwachen optischen Bildes benutzt man das sehr lichtempfindliche Bromsilber oder Jodsilber oder eine Mischung beider. In der ersten Zeit der P. stellte man empfindliche Jodsilberflächen durch Räuchern einer hoch polierten Silberplatte in Joddämpfen dar (Daguerreotypie); diese läuft dadurch unter Bildung von Jodsilber gelb an. Bringt man eine solche Jodsilberschicht an die Stelle, wo in der Kamera das Bild sichtbar ist, so empfängt die Schicht einen Lichteindruck, ohne jedoch sichtbar verändert zu werden. Erst durch Räuchern der Platte in Quecksilberdampf (Entwickelungs- oder Hervorrufungsprozeß) kommt ein deutlich sichtbares Bild zum Vorschein, indem die weißen Quecksilberkügelchen sich dort am stärksten verdichten, wo das Licht am kräftigsten gewirkt hat. Wird das so gewonnene Negativ durch Waschen mit einer Lösung von unterschwefligsaurem Natron fixiert, so heben sich die weißen Quecksilberkügelchen von der nun wieder spiegelblank und dunkel wirkenden Platte hell ab, und man erhält in dieser Weise direkt nach der Natur ein positives Bild von großer Feinheit, aber starkem Spiegelglanz, ein Bild, das jedoch nur auf dem gleichen umständlichen Weg der Kamera-Aufnahme die Herstellung einer Kopie gestattet. Dieser Prozeß wurde verdrängt durch das Negativverfahren Talbots, aus dem sich später das Kollodiumverfahren entwickelte. Bei diesem Verfahren benutzt man eine Lösung von Jodsalzen in Kollodium, mit der Glasplatten übergossen werden, die man dann durch Eintauchen in eine Lösung von salpetersaurem Silber (Silberbad) lichtempfindlich macht, indem hierbei Jodsilber entsteht. Diese Platten sind nur in nassem Zustande mit Erfolg zu verwenden und werden an Lichtempfindlichkeit durch die Bromsilbergelatineplatten übertroffen, mit denen gegenwärtig für Porträt-, Landschafts- und wissenschaftliche P. fast ausschließlich gearbeitet wird.[823] Erst durch die Einführung der Bromsilbertrockenplatte gelangte die P. zur größten Vervollkommnung und Verbreitung. Man kann mit Bromsilberplatten in sehr kurzer Zeit photographische Aufnahmen (Momentbilder) machen; sie lassen sich für den Handel im Vorrat fertigen und ersparen dem Amateur die mühsame Selbstpräparation. Das Bromsilbergelatineverfahren beruht auf folgenden Grundlagen. Löst man Gelatine mit Bromkalium in Wasser und setzt (im Dunkeln) salpetersaures Silber zu, so bildet sich Bromsilber, das in sehr seiner Verteilung in der Flüssigkeit schweben bleibt; die Empfindlichkeit dieser Emulsion ist nicht sehr groß. Kocht man sie jedoch einige Zeit, oder behandelt man sie mit Ammoniak und erhält sie etwa 1/2-1 Stunde bei 40°, so nimmt ihre Empfindlichkeit ganz bedeutend zu. In der Kälte erstarrt die Gelatineemulsion und läßt sich dann leicht zerkleinern und von den darin befindlichen löslichen Salzen durch Wasser befreien. Die wieder geschmolzene Emulsion gießt man auf Glasplatten und läßt sie darauf erstarren und trocknen (Gelatinetrockenplatten). Es kommen Bromsilbergelatineplatten von mittlerer oder größerer Empfindlichkeit (Rapidplatten) in den Handel, deren Empfindlichkeitsgrad mittels der sogen. Sensitometrie bestimmt wird. Vgl. Eder, Die P. mit Bromsilbergelatine (5. Aufl., Halle 1903). [...] | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 823-834. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007249616

URI

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