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Definition
- Duden: Farbiger: jemand, der farbig (1c) ist. | Besonderer Hinweis: Die Bezeichnungen Farbiger, Farbige sollten nur verwendet werden, wenn in bestimmten Kontexten die Hautfarbe relevant ist (wie z. B. in Bevölkerungsstatistiken). In Deutschland lebende Menschen mit dunkler Hautfarbe wählen häufig die Eigenbezeichnung Afrodeutscher, Afrodeutsche, die zunehmend in Gebrauch kommt. | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1906: Farbige, im Gegensatz zu den »Weißen«, deren Haut nur vom durchscheinenden Blut gefärbt wird, alle Menschen, die in ihrer Haut ein besonderes Pigment enthalten, also die schwarzen, gelben, braunen und kupferroten Völkerrassen; dann auch solche Individuen, die aus der Vermischung dieser farbigen Menschenrassen untereinander oder mit Weißen hervorgegangen sind und sich als F. durch ihre mehr oder weniger stark gefärbte Haut kenntlich machen. Besonders unter der amerikanischen Bevölkerung haben die Farbigen eine gewisse Bedeutung (in sozialer, politischer etc. Hinsicht) gewonnen. Früher wurde dem Grade des Mischungsverhältnisses besonderer Wert beigelegt, in Lima z. B. unterschied man über 20 Klassen der Mischlinge. Gegenwärtig haben diese Unterschiede nur ein theoretisches Interesse, sind jedoch in Wirklichkeit kaum mehr anwendbar, da die Kreuzung sich so oft und in so verschiedenen Richtungen wiederholt hat, daß es unmöglich ist, zu sagen, in welchem Verhältnis das Blut der drei Rassen (Weiße, Indianer, Neger) in den einzelnen Individuen enthalten ist. Man teilt im allgemeinen die Mischlinge in zwei große Gruppen, je nachdem sie aus der Kreuzung von Weißen mit Schwarzen oder mit Indianern hervorgegangen sind: in Mulatten oder Pardo und Mestizen oder Cholos. Die Kinder von Mulatten heißen Cascos. Für die aus wiederholter Mischung von Mulatten oder Mestizen hervorgegangenen Sprößlinge hat man die Bezeichnung Terzeronen, Quarteronen, Quinteronen etc. (je nach dem Grade der Mischung). Alle andern Abarten dieser ersten Mischlinge nennt man insgesamt Salta-atras; man unterscheidet hier Zambos (Chinos, Aribocos, Caribocos, Curibocos, Cafusos, Caturets) als Mischlinge zwischen Negern und Indianern, Zamboneger (Cabern, Cubras) zwischen Negern und Mulattinnen, Zambaigos (Zamboclaros) zwischen Zambos und Indianerinnen, Mestizoclaros zwischen Indianern und Mestizen, Cambujos zwischen Zambaigos und Mulattinnen, Coyoten zwischen Quarteronen und Mestizen, Castizen zwischen Weißen und Mestizen u. a. m. – Die Farbigen genießen im allgemeinen nur geringe Achtung; vorzüglich gilt dies für die von Schwarzen (Negersklaven) abstammenden Mischlinge. | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 326. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006590543
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