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Definition
- Duden: Malaie: Angehöriger mongolischer Völker Südostasiens; | Duden: Malysier: Einwohnerbezeichnung | [Anm.: unvollständig: Einwohnerbezeichnung zu Malaysien] | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1908: Malaien (Orang Malaju, »herumschweifende Menschen«; hierzu Tafel »Malaiische Kultur I u. II«), im weitesten Sinne die von Blumenbach als malaiische Rasse zusammengefaßten Bewohner der Sundainseln und Malakkas sowie Australiens und Ozeaniens und zum Teil Madagaskars. Doch hat man die Bewohner des Australkontinents und Melanesiens längst ausgeschieden in Rücksicht auf körperliche und ethnologisch-linguistische Eigentümlichkeiten (s. unten). Dieser Menschenschlag hat sich von den Komoren bis zur Osterinsel, vom 61. bis 268. Längengrad, und zwischen Hawaï und Neuseeland, also über 70 Breitengrade, ausgedehnt. Als Ausgangspunkt muß man den Südosten des südasiatischen Festlandes ansehen. Vom linguistischen und kulturhistorischen Standpunkt aus zerfällt die malaiische Rasse in eine westliche, die M. im engern Sinn, und eine östliche, die Polynesier. Nach übereinstimmenden Überlieferungen verbreiteten sich die M. zuerst über den Indischen Archipel bis Buru und rückten von da zur Samoa- und Tongagruppe vor, um dann die polynesischen Inseln zu bevölkern. Als Zeitpunkt der Trennung in westliche und östliche M. nimmt Friedrich Müller das Jahr 1000 v. Chr. an. Nach ihren Körpermerkmalen gehören die asiatischen M. unter die kleinen Völker, während die polynesischen M. durch Körpergröße hervorragen. Namentlich die erstern haben viel mit den Mongolen gemein, das lange, straffe Haar, den spärlichen Bartwuchs, eine Trübung der Hautfarbe vom Weizen- und Ledergelb bis zum tiefen Braun, vorstehende Jochbogen und teilweise schiefe Augenstellung. Innerhalb der asiatischen M. sind wieder zwei Grundtypen zu erkennen, ein eigentlicher malaiischer und ein battascher, letzterer größer, stärker, mit hellerer Hautfarbe, lichterm Haar und weniger hervortretenden Backenknochen. Die asiatischen M. sind mesokephal, die Polynesier brachykephal; bei beiden ist die Höhe des Schädels ebensogroß oder auch etwas größer als dessen Breite. Der Prognathismus bleibt in mäßigen Grenzen. Je näher die Sitze der M. dem asiatischen Festlande liegen, desto häufiger wird die schiefe Stellung der Augen. Über die Sprachen der M. s. Malaiisch-polynesische Sprachen. | Die malaiische Völkerabteilung (mit Ausschluß der Polynesier) wird in folgende Unterabteilungen oder Stämme gesondert: 1) Die Tagalen oder Bisaya auf den Philippinen, zum Teil vermischt mit den schwarzen, bis auf geringe Reste von ihnen verdrängten Urbewohnern (Negrito). An sie sind, nach den Sprachmerkmalen, die Bewohner von Formosa und den Suluinseln anzuschließen. 2) Die eigentlichen M. auf Malakka und Sumatra. 3) Die Sundonesen im W. der Insel Java, ein Mittelglied zwischen den M., Javanern und Batta. 4) Die Javaner auf der Ostseite der Insel Java, das gebildetste Volk der malaiischen Rasse, dem sich die Balinesen und Maduresen anschließen. 5) Die Batta oder Battak im Innern von Sumatra mit den Bewohnern der Nias- und Batuinseln, denen die Hova auf Madagaskar nach der Sprachverwandtschaft am nächsten stehen. 6) Die Dajak oder, wie sie sich selbst nennen, Olo-Ngadschu auf Borneo, zu denen die Ot-Danom im Innern und die Biadschu im S. von Borneo gehören. 7) Die Makassaren im S W. und die Buginesen auf der Südwest- und Südostspitze von Celebes. 8) Die als Alfuren bezeichneten Bewohner des Nordens von Celebes und der Molukken. Vgl. Tafel »Asiatische Völker II«, Fig. 1–6. [...] | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 154-155. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007040180
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