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Definition
- bdk: Einwohnerbezeichnung zu Kastilien | Duden: Kastilien: historisches Reich in Spanien | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1907: Kastilĭen (span. Castilla), ein Teil Zentralspaniens, der durch eine Gebirgskette (s. Kastilisches Scheidegebirge) in die ehemaligen Provinzen oder Königreiche Altkastilien (nördlicher Teil) und Neukastilien (südlicher Teil) geschieden wird. Altkastilien (Castilla la vieja) umfaßt die größere Hälfte des nördlichen Tafellandes, die nördliche Hälfte des Iberischen und die westliche Hälfte des Kantabrischen Gebirges samt dem entsprechenden Teil der Nordküste, grenzt gegen N. an das Atlantische (Kantabrische) Meer, gegen O. und NO. an Vizcaya, Alava, Navarra und Aragonien, gegen S. an Neukastilien und Estremadura, gegen W. an Leon und Asturien und zerfällt in die acht Provinzen: Palencia, Valladolid, Avila, Segovia, Soria, Burgos, Logroño und Santander (s. diese Artikel). Der Flächeninhalt beträgt 65,727 qkm (1193,7 QM.). Die Bevölkerung zählt (1900) 1,785,403 Einw. Es ist ein kräftiger Menschenschlag, die Männer hager, aber muskulös, von mittlerer Größe, die Frauen meist voll und schlank, von großer Lebhaftigkeit und mit viel natürlicher Grazie begabt. Die hervorspringenden Züge des kastilischen Charakters sind Stolz, Ehrenhaftigkeit, Aufrichtigkeit, Genügsamkeit und starres Festhalten am Alten. Mit diesen Zügen verbindet sich ein ernstes, gemessenes, förmliches und schweigsames Wesen. Die Landbevölkerung lebt teilweise sehr zerstreut in Caserios und Weilern, besonders in den nördlichen und östlichen Provinzen. | Neukastilien (Castilla la nueva) grenzt gegen N. an Altkastilien, im O. an Aragonien und Valencia, gegen S. an Murcia und Andalusien, gegen W. an Estremadura und umfaßt den bei weitem größten Teil des südlichen Tafellandes. Es zerfällt in die fünf Provinzen: Madrid, Toledo, Guadalajara, Ciudad Real und Cuenca und hat Madrid zur Hauptstadt. Das Areal beträgt 72,160 qkm (1310,6 QM.). Die Bevölkerung zählt (1900) 1,923,3 10 Einw. Die Neukastilier sind ein aus der Vermischung der Mozaraber (d. h. der von den Arabern unterjochten Westgoten) und der Spanier, die sich nach der Besiegung und Vertreibung der Mauren hier niederließen, hervorgegangenes Mischlingsvolk. Unter allen Zentralspaniern sind sie die talentvollsten und haben namentlich viel Mutterwitz. [...] | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 729-731. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006877109
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