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Definition
- Duden: Palästina, die Palästinenser betreffend, von den Palästinensern stammend, zu ihnen gehörend | [Anm.: unvollständig: Palästina, die Palästinenser betreffend; von den Palästinensern stammend, zu ihnen gehörend; in Palästina gelegen] | Duden: Palästina: Gebiet zwischen Mittelmeer und Jordan | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1908: Palästīna (hierzu die Karte »Palästina«), griechisch-röm. Name für das hebräische Pleschet, das ursprünglich nur die Küstenebene der Philister südlich von Joppe (Jafa) bezeichnete, also mit Philistäa gleichbedeutend ist. Schon früh wurde der Name P. als geographischer Begriff auf das ganze Land der Juden ausgedehnt, und dieser Sprachgebrauch hat sich bis heute erhalten, während die Bibel Ausdrücke braucht, wie Land der Hebräer, Land Israels, Juda (nachexilisch), Jehovas Land, Heiliges Land, Land der Verheißung (Gelobtes Land) etc. Kanaan hieß nur das Westjordanland; im engern Sinne bezeichnete es Philistäa und die nördlich anstoßende phönikische Küste. Letztere beiden Gebiete gehörten jedoch nur zeitweilig zu P., dessen Westgrenze im wesentlichen mit dem Beginn des Hügellandes zusammenfällt. Die nördliche Grenze lag bei Rama (Rame) und Dan (Tell el Kadi) am Fuße des Hermon,[319] die östliche etwa unter 36° östl. L., wo sich der rötliche, ackerbaufähige Boden scharf vom östlichen Weideland der Steppe abhebt, die südliche etwa unter 311/4° nördl. Br. beim heutigen Bir es Seba'a und im Ostjordanland unter 311/2° am Fluß Arnon (Wadi Modschib). Somit beträgt die größte Breite Palästinas im S. etwa 133 km, die geringste im N. 60–70 km, die größte Länge von Bersaba bis Dan 230, vom Arnon bis Dan 200 km. Der Flächeninhalt belief sich rund auf 25,000–27,500 qkm. [...]| [Bevölkerung.] Heute wird P. gebildet durch das Mutesarristik El-Kuds oder Jerusalem, das Wilajet Beirut (nördliches Westjordanland) und das Wilajet Syrien (Ostjordanland), deren Gesamtbevölkerung, soweit jene Bezirke Teile des alten P. umfassen, höchstens 650,000 Seelen beträgt, also 26 auf 1 qkm. Dagegen lassen die (freilich gewaltig übertriebenen) Angaben der Bibel (4. Mos. 1,46 und 26,51) schließen, daß die Juden etwa in der Stärke von 21/2 Mill. einwanderten und in der Zeit der Richter das Doppelte (!) zählten. Immerhin mag das Land einst stärker wie heute bevölkert gewesen sein. Ethnographisch setzt sich die heutige Bevölkerung aus Syrern und Arabern zusammen, wozu in kleinerer Zahl noch Griechen, Türken, Juden und Franken (Deutsche in Sarona, Haifa, Jafa, Jerusalem) kommen. Nach der Religion scheiden sie sich in Mohammedaner (80 Proz.), Christen der verschiedenen Riten (meist griechisch-orthodoxe) und Juden. Neuerdings ist manches zur Hebung der wirtschaftlichen Verhältnisse getan worden. In den deutschen und jüdischen Kolonien bei Haifa, Sarona blüht der Weinbau, und bei Jafa dehnen sich die Orangengärten immer mehr aus. In P. werden jährlich für rund 800,000 Mk. sogen. Devotionalien (Rosenkränze, Kruzifixe etc.) aus Olivenholz und Perlmutter hergestellt und zum größern Teil nach Europa und Amerika ausgeführt. Aus Anlaß des Besuches des deutschen Kaisers wurden 1898 die Straßen Jafa-Jerusalem, Jerusalem-Bethlehem-Hebron, Jerusalem-Jericho, Haifa-Nazareth-Tiberias ausgebessert oder vollendet, neugebaut Haifa-Jafa, Jerusalem-Ölberg und Jericho-Jordan-Totes Meer. An Eisenbahnen wurden gebaut die Linien Jafa-Jerusalem, Beirut-Damaskus, Damaskus-Hauran und die Bahnen Haifa-Damaskus und die Mekkabahn (s. d.) in Angriff genommen. [...] | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 319-323. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007204949
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