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geestemünder  

Definition

  • bdk: Geestemünde, die Geestemünder betreffend; von den Geestemündern stammend, zu ihnen gehörend; in Geestemünde gelegen | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1907: Geestemünde (vgl. den »Stadtplan von Bremerhaven«), Hafenort und Kreishauptort im preuß. Regbez. Stade, der bedeutendste Fischereihafen und Hauptfischmarkt Deutschlands, an der Mündung der Geeste in die Weser, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien G.-Hannover, G.-Bederkesa, G.-Kuxhaven und G.-Stade, ist durch eine Dampferfähre auch mit dem am linken Weserufer liegenden Nordenham verbunden, liegt südlich bei Bremerhaven, von dem es durch die Geeste getrennt ist, hat 2 evang. Kirchen, Synagoge, Reformrealgymnasium, Realschule, höhere Mädchenschule, Navigationsschule, Seemaschinistenschule, Handelsschule, Amtsgericht mit Strafkammer, Hauptzollamt, Handelskammer, Reichsbanknebenstelle, Seemannsamt, Hafenamt, Strandamt, Kommandantur, Fortifikation, Artillerie- und Minendepot, Lotsenkommando, mehrere Konsulate fremder Länder, 3 Schiffswerften mit großen Trockendocks, Dampfkessel- und Maschinenfabriken, Eisengießerei, Netz- und Segelmacherei, Schiffszwiebackfabrik, Seilerei, Holzindustriewerke, Petroleumanlagen, Hochseefischerei, Fischräuchereien, Marinieranstalten, bedeutenden Seefischhandel und (1900) 20,116 Einw., davon 1295 Katholiken und 133 Juden. G. verdankt sein Aufblühen den 1857–63 erbauten Hafenanlagen, bestehend aus dem 538 m langen, 117 m breiten Handelshafen, dem 234 m langen, 44 m breiten Petroleumhafen, dem Querkanal und dem Holzhasen. Dazu kam 1891–96 der Hochseefischereihafen von 1200 m Länge, 80 m Breite und bei Niedrigwasser 4,4 m Tiefe, mit seinen 630 m langen Fischhallen, Eisschuppen, Packhallen etc. Die hier abgehaltenen Fischauktionen gaben 1903 einen Ertrag von 5,100,213 Mk. bei einer Gewichtsmenge von 25,211,000 kg (vgl. Fischerei, S. 619, und Fischtransport, S. 627). Alle diese Hafenanlagen nebst denen zu Bremerhaven stehen unter dem Schutze bedeutender Festungswerke an der Wesermündung. Die Reederei zählte 1902: 87 Seeschiffe, davon 53 Dampfschiffe (43 Fischereidampfer). In den Hafen liefen 1903 ein: 4855 Schiffe (darunter 2024 Fischereidampfer) mit 575,366 Reg. – Ton. Raumgehalt; es liefen aus: 4858 Schiffe (darunter 2020 Fischereidampfer) zu 573,812 Reg. – Ton. Raumgehalt. Unter den Einfuhrartikeln nehmen Petroleum, Reis, Holz, Baumwolle, Getreide, Schiffsausrüstungsgegenstände etc. eine hervorragende Stelle ein. – Der neuerliche Aufschwung der mit Dampfern betriebenen Hochseefischerei von G. ist wesentlich mit zu verdanken dem verstorbenen Reeder Friedrich Busse (s.d.). | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 430. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/2000666041X

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https://vocabs.acdh.oeaw.ac.at/traveldigital/Concept3012800-1

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