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Georgier  

Definition

  • bdk: Einwohnerbezeichnung zu Giorgia | Duden: Georgia: Bundesstaat der USA; Abkürzungen: GA, Ga. | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1907: Georgĭa (abgekürzt Ga.), Staat der nordamerikan. Union, 154,030 qkm groß, zwischen 30°21'39''-35° nördl. Br. und 81°-85°53'38'' westl. L., umgrenzt von Florida, Alabama, Tennessee, Nord- und Südcarolina und vom Atlantischen Ozean (s. Karte »Vereinigte Staaten«). Nur der Nordwesten, etwa 25,000 qkm, ist Bergland, gebildet aus den südlichen Teilen der Blauen Kette und der Unaka-(Frog-)Mountains, des Großen Appalachischen Tales und des Cumberlandgebirges; die erstere erreicht im Mount Enota 1435, im Mona 1536, im Sitting Bull 1538 und im Rabun Bald 1438 m. Hier sind in den alten Felsarten Gold- und Eisenerz, vor allem aber große Marmorlager eingebettet. Den mittlern Teil des Staatsgebiets, gegen 40,000 qkm, nimmt Fußhügelland (Piedmont) ein, das gleich der Blauen Kette aus kristallinischem Gestein besteht und von zahlreichen Trappdämmen durchsetzt, aber oberflächlich fast überall von rotem Verwitterungslehm sowie z. T. von Sand bedeckt ist und nur festen Felsboden an den Ufern und Schnellen (rock shoals) der Ströme zeigt. Die Südostgrenze des Piedmont ist durch die sogen. Fall-Linie (Columbus-Macon-Milledgeville-Augusta), an der die Ströme ihre letzten Wasserfälle oder Schnellenreihen bilden, scharf bezeichnet, und weiter südöstlich liegt der 90,000 qkm umfassende Anteil Georgias an der Atlantischen Niederung, deren Grundlage tertiäre, z. T. auch kretazeische Mergel- und Kalksteinschichten bilden, größtenteils von jüngern Sandaufschüttungen oder Schwemmland überlagert. In der an das Piedmont angelehnten, etwa 200 km breiten Zone ist die Niederung schwach hügelig (als »upper pine belt«, d. h. »oberer Kieferngürtel«), in der Küstennähe aber ganz flach (als »tide land«, d. h. »Gezeitenland«) und schließlich von zahlreichen brackischen Wasserarmen und Buchten (Tybee-Rhede, Ossabaw-, Sapelo-, Altemaha-, St. Simons-Sund u. a.) zerschnitten und in die sogen. Sea Islands (s.d.) aufgelöst. An den Flüssen breiten sich in der Niederung z. T. große Waldsümpfe (swamps) aus, darunter an der Grenze gegen Florida der gewaltige Okefenokee-Swamp. Der Savannah, der Ogeechee, der aus Oconee und Ocmulgee gebildete Altamaha und der St. Mary's River gehören der gegen Südosten gerichteten atlantischen Abdachung an, Withlacoochee, Flint, Chattahoochee und Coosa dagegen der südlichen Golfabdachung; nur der Savannah und Coosa sind durch Korrektionsarbeiten auch oberhalb der Fall-Linie schiffbar. Das Bergland bedeckt vorwiegend Laubwald (Eichen, Hickorybäume, Kastanien, Ahorn etc.), von Kulturgewächsen aber gedeihen daselbst Mais, Hafer, Weizen, Tabak, Wein und Obst. Im Hügelland ist der Wuchs aus kurznadeligen Kiefern- und Laubbäumen gemischt, und die Hauptkulturpflanzen sind Mais und Baumwolle. Das Niederland endlich trägt zurzeit noch ungeheure Bestände von langnadeligen Terpentinkiefern (Pinus cubensis und P. australis) sowie in den Swamps Sumpfzypressen, Lebenseichen, Magnolien, Zwergpalmen u. dgl. und auf den Lichtungen Baumwolle und Reis. Das Klima ist bis auf die Sumpf- und Küstengegenden, in denen Malariafieber herrschen, gesund. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt in Savannah 19,1, in Augusta 17,7, in Atlanta 16,2°, die mittlere Julitemperatur in Atlanta 25,8° und die mittlere Januartemperatur ebendaselbst 5,8°. Harte Frostperioden von kürzerer Dauer bringt fast jeder Winter, und die Kultur perennierender subtropischer Gewächse wird dadurch sehr beeinträchtigt. Savannah[612] hatte im Februar 1899 bis -13° und Atlanta sogar -22°. Im Sommer sind lange andauernde Hitzperioden häufig, und in Savannah steigt das Thermometer dabei bis 39, in Augusta bis 41°. Der jährliche Regenfall beträgt in Savannah 1273, in Atlanta 1322, in Toccoa (Blaue Kette) 1444 mm | Die Bevölkerung betrug 1900: 2,216,331 (14,5 Proz. auf 1 qkm). Davon waren 1,103,201 Männer und 1,113,130 Frauen, 2,203,928 im Lande und nur 12,403 im Auslande geboren, 1,181,294 Weiße, 1,034,813 Neger und Mulatten, 205 Ostasiaten und 19 Indianer. 1820 betrug die Volkszahl erst 340,985, 1850: 906,185, 1880: 1,542,180 und 1890: 1,837,353. Städte von mehr als 25,000 Einw. gibt es drei, von über 8000 Einw. sieben und von über 4000 Einw. 18; die eigentliche Stadtbevölkerung (in Orten von über 8000 Einw.) macht nur 11 Proz. der Gesamtbevölkerung aus. Von der erwachsenen Gesamtbevölkerung (über 20 Jahre alt) waren (1900) 31,6 Proz. Analphabeten, von den Negern 56,4 Proz., von den Abkömmlingen eingeborner Weißer 12,1 Proz., von den Abkömmlingen eingewanderter Weißer aber bloß 2,4 Proz. Die öffentlichen Volksschulen zählten 1901: 10,300 Lehrer und 491,848 Schüler, aber nur 310,453 tatsächliche Schulbesucher (täglich). Höhere Schulen gab es 1901: 11, mit 144 Lehrern, 1810 männlichen und 526 weiblichen Studierenden. Ihre Bibliotheken umfaßten 82,820 Bände, ihre Einkünfte betrugen 262,416 Doll. Die Staatsuniversität, mit 138 Lehrern, 2689 Studenten und einer Bibliothek von 30,000 Bänden, hat ihren Sitz in Athen. Es erscheinen 337 Zeitungen. [...] | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 612-613. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20006671209

URI

https://vocabs.acdh.oeaw.ac.at/traveldigital/Concept3022300

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