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Definition
- Duden: 1. jemand, der eine Rede hält | 2. jemand, der in bestimmter Weise eine Rede, Reden hält | Pierer's Universal-Lexikon 1861: Redner, 1) Einer, welcher einen feierlichen Vortrag vor einer Versammlung hält; 2) welcher eine gute Rede zu halten versteht; 3) so v.w. Rhetor. | Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 906. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20010730281 | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1908: Rhetōrik (griech.) ist die Lehre von den Grundsätzen und Bedingungen der künstlerischen Rede (s. d.). Sie bildet ursprünglich das Seitenstück zur Stilistik, insofern unter dieser die Lehre von dem Stil des künstlerisch geformten geschriebenen Wortes verstanden wird (stilus heißt der Griffel, dann das Geschriebene, dann dessen ästhetischer Charakter). Da sich aber der Begriff Stilistik im Verlauf des kunsttheoretischen Denkens zu einem Generalbegriff entwickelt hat, unter dem die Lehre von der Gesamtheit der ästhetisch geläuterten Sprachformen zu verstehen ist, so ist R. jetzt nur ein Unterbegriff der Stilistik, nämlich die Theorie der mündlichen Rede. Für sie haben sich im Aufbau der Gedanken, in Wortwahl, Satzbau, Apperzeptionsformen, Figuren etc. eine Reihe von Eigentümlichkeiten herausgebildet, über die die R. genauer zu handeln hat (s. auch Progymnasmata); durch Anwendung dieser Mittel, die vielfach denen der poetischen Rede verwandt sind, soll der Inhalt der mündlichen Darstellung eindrucksvoller gestaltet, es soll das Gefühl des Hörers belebt und aufgeregt werden. Da nun aber dieser Inhalt selbst bestimmten Lebenszwecken dienstbar bleibt (er soll belehren, überzeugen, erbauen etc.) und nicht wie der der Poesie in freien Phantasieschöpfungen besteht, da also zwischen der Prosa des Gehalts und der ästhetischen Gehobenheit der Form oft eine weite Kluft gähnt, so dienen die Begriffe R. und rhetorisch auch zur Bezeichnung des rein äußerlichen Schmuckes der Sprache, und auch die Darstellung des Dichters kann in diesem Sinne[873] rhetorisch sein, d. h. einen Widerspruch von prunkvollem Ausdruck und prosaischem Inhalt erkennen lassen. Begründer der R. als Wissenschaft ist Aristoteles; in der Folge haben sie besonders Cicero und Quintilian sowie die spätern griechischen und römischen Rhetoren (s. d.) mit vielem Scharfsinn weiter entwickelt. Das verbreitetste Unterrichtsbuch für R. waren lange Zeit Ernestis »Initia rhetorica« (Leipz. 1750 u. ö.). Vgl. Blair, Lectures on rhetoric and belles-letters (1783, neue Ausg. 1874; deutsch, Liegn. 1785, 4 Bde.); Maaß, Grundriß der allgemeinen und besondern reinen R. (5. Aufl., Leipz. 1835); Schott, Theorie der Beredsamkeit (2. Aufl., das. 1828–49, 4 Tle.); Falkmann, Praktische R. (Hannover 1835–39, 3 Tle.); Volkmann, Hermagoras oder Elemente der R. (Stett. 1865) und Die R. der Griechen und Römer, (s. oben: Rhetoren); W. Wackernagel, Poetik, R. und Stilistik (3. Aufl., Halle 1906); Ortloff, Lehrbuch der gerichtlichen Redekunst (Neuwied 1886–87, 2 Bde.); Chaignet, La rhétorique et son histoire (Par. 1888); Wunderlich, Die Kunst der Rede, in ihren Hauptzügen an den Reden Bismarcks dargestellt (Leipz. 1898); Abrisse der R. von Benedix (6. Aufl., das. 1903), Calmberg (2. Aufl., Zürich 1884), Konr. Alberti (Leipz. 1890), Skraup (das. 1894), Philippi (das. 1896). | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 873-874. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007346557