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Seidenwirker  

Definition

  • Duden: Wirker: jemand, der Textilien wirkt (6a) (Berufsbezeichnung) | Duden: wirken: 6. a. (Textilien) herstellen durch Verschlingen von Fäden zu Maschen mit speziellen Nadeln, wobei im Unterschied zum Stricken eine ganze Maschenreihe auf einmal gebildet wird | b. einen Teppich (besonders Gobelin) weben, wobei farbige Figuren und Muster eingearbeitet werden | Duden: Seide: 1. sehr feine, dünne Fäden vom Kokon des Seidenspinners | 2. feines Gewebe aus Seide | Meyers Großes Konversations-Lexikon 1909: Seide, der von der Seidenraupe aus dem Inhalt ihrer Spinndrüsen erzeugte Faden, aus dem sie behufs der Verpuppung eine Hülle (Kokon) erzeugt (s. Seidenspinner) und zwar zuerst ein lockeres, grobes, durchsichtiges Gespinst (Flockseide) und innerhalb desselben den dichten, eiförmigen, 33–36 mm langen Kokon von 20–25 mm Durchmesser, dessen innerste Schicht von pergamentartiger Beschaffenheit ist. Da nun weder die innere Schicht noch das äußere lose Fädengewirr als Faden gewonnen werden kann, so erhält man von den ca. 3000 m, aus denen der ganze Kokon besteht, nur etwa 300–600, seltener 900 m brauchbare S. Von frischen Kokons wiegen durchschnittlich 540 (von den größten 360, von den kleinsten 1200) 1 kg. Von dem einfachen Kokonfaden wiegen 2570–3650 m 1 g; er ist bemerkbar abgeplattet, von 0,018–0,026 mm Dicke, läßt sich um 15–20 Proz. seiner Länge ausdehnen und besitzt die bedeutende Festigkeit von 32 km Reißlänge (ein Drittel der Festigkeit besten Eisendrahts). Er ist völlig strukturlos, von weißer, gelber, mitunter rötlicher und brauner Farbe und besteht aus etwa 66 Proz. stickstoffhaltig er reiner Seidenfaser (Seidensubstanz, Fibroin) und 33 Proz. Bast (leimartiger Substanz. Seidenleim, Sericin), der zugleich die Farbe enthält und die S. rauh, hart und steif m. icht. Außerdem enthält die S. etwas Wachs. Die vom Bast befreiie S. hat ein spezifisches Gewicht von 1, a, löst sich in Kupferoxydammoniak, in alkalischen Laugen, in konzentrierter Schwefelsäure, Salpetersäure und Salzsäure. Rohe S. hinterläßt etwa 0,6 Proz. Asche. Zur Gewinnung der S. wird der von der Raupe zu dem Kokon verbrauchte Kokonfaden wieder abgewickelt. | Da der Schmetterling zum Auskriechen mittels eines durch den Mund abgesonderten Saftes den Kokon erweicht und durchbohrt und dadurch den Faden vielfach zerreißt, so müssen vor dem Abwickeln die Puppen getötet werden. Dies geschieht durch Dörren in einem Backofen oder in großen Betrieben in Kammern mit erhitzter Luft, die durch Wasserdampf feucht gehalten wird bei 100–110° Wärme, wobei sich die Kokons in flachen Körben befinden. Nachdem die Kokons alsdann sorgfältig sortiert sind, werden sie abgehaspelt (Spinnen). Zu dem Zweck erweicht man sie zunächst in einem Kocher durch Dampf und Wasser bei 90–100°, bringt sie dann in eine durchlöcherte Porzellanschale, die in dem mit Wasser von 60–70° gefüllten Gefäße a (s. Abbildung) hängt, und schlägt mit der durch ein Exzenter auf und ab bewegten Bürste b, um die Flockseide zu lösen und die Anfänge zu gewinnen. Darauf gelangen sie in den Trog c (Bacinella) mit Wasser von 50–60°. [...] | Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 290-292. | Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007458541

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https://vocabs.acdh.oeaw.ac.at/traveldigital/Concept4051500

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